Annelien van Wauwe konzertiert mit dem GKO.

von Johannes Seifert

Wolfgang Amadeus Mozart ist unter all den klassischen Komponisten sicher einer der faszinierendsten und geheimnisvollsten Persönlichkeiten. Zu Mozarts bedeutendsten, bekanntesten und reifsten Werken gehört ohne Zweifel das „Klarinettenkonzert in A-Dur“      ( KV 622), entstanden in seinem Todesjahr, 1791.
Erstaunlich ist jedoch, dass viele Menschen dieses berühmte Werk gar nicht in der ursprünglichen Fassung kennen, die Mozart 1791 für die sogenannte „Bassettklarinette“ schrieb. Dieses Instrument verfügte gegenüber der A-Klarinette über einen größeren Tonumfang in der Tiefe, wurde jedoch selbst unter den Zeitgenossen sehr selten gespielt. 
Die junge, herausragende und mehrfach ausgezeichnete Solistin, Annelien van Wauwe war Gast beim jüngsten – gut besuchten - Abo-Konzert des Georgischen Kammerorchesters, um genau dieses so anmutend und herrlich klingende Werk auf einer Bassettklarinette zu intonieren.
Dabei spürte das Publikum in den herrlich getragenen Melodiebögen eine überaus große Intensität und Verinnerlichung des Ausdrucks. Diese Solistin, sie zählt ohne Zweifel zu den vielversprechendsten jungen Klarinettisten ihrer Generation, dominierte dabei in unterschiedlichen Lagen, dynamisch erlesen, melodisch mit enormer Brillanz und in galant - spielerischer Beweglichkeit. Unter der stets präsenten und umsichtigen Leitung des in Wien geborenen Gastdirigenten Philipp Pointner –  er war wie die Solistin erstmals in Ingolstadt zu erleben -  gelangen somit innere wie äußere Balance. Nach ihrem umjubelten Auftritt mit dem Georgischen Kammerorchester konnten wir mit Annelien van Wauwe sprechen.

Foto: JS