von Isabella Kreim
Das deutsche Requiem von Johannes Brahms war das letzte Konzert, das Kent Nagano im Rahmen seines Dreijährigen Konzertzyklus Vorsprungfestival im Rahmen der Audi Sommerkonzerte geleitet hat.
Mit dem großartigen London Symphony Orchestra, der Audi Jugendchorakademie und den Solisten Hanna-Elisabeth Müller und Markus Werba gelang eine bewegende Aufführung. Auch weil sie zum Requiem für die Opfer des Amoklaufs in München wurde.
Kent Nagano ist ein Künstler, der Musik als gesellschaftliche Aufgabe begreift. Und er hat durch seine Konzeption des Festivals versucht, in einem in Selbstzweck-Ritualen erstarrten Konzertbetrieb neue Impulse zu setzen.
Er ist nicht müde geworden, nicht nur irgendwie abwechslungsreiche oder interessante Konzertprogramme in kluger Besetzung etwa aus Originalklangensemble und jungen Stimmen wie bei Mozarts Idomeno anzubieten, sonder immer wieder darauf hinzuweisen, dass seine Konzeption des Vorsprungfestivals eine Anregung sei, über Musik den grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz nachzuspüren.