von Isabella Kreim
Nach seinem Erzählband „Drehpause“ hat der in Eichstätt lebende Autor und Kulturkanal-Mitarbeiter Michael Kleinherne nun eine längere Novelle mit dem Titel „Daniel“ publiziert. Wir stellen das Buch im heutigen Kulturkanal vor.
Daniel hat sein studium aufgegeben, jetzt jobbt er in einem Altenheim und ist in seiner Freizeit ein hedonistischer Frauensucher. Alles ist flüchtig, vorübergehend, perspektivelos. Sich bloss nicht festlegen. Weder beruflich noch privat. Ein Portrait der Ziellosigkeit der Generation Y.
Doch so kann es nicht ewig weitergehen. Michael Kleinherne fädelt einen Entwicklungsprozess seiner Hauptfigur ein...
Lustvoll schildert Michael Kleinherne seinen Frauen-Aufreißer in typischen Münchner locations wie dem Museum Brandhorst oder bekannten Cafes. Der Erzählton gewinnt an Intensität, wenn Daniel Gefühle entdeckt und Neugier für die Vergangenheit einer alten Frau und seine eigene Familiengeschichte zeigt. Und so kratzt auch die Novelle die Kurve vom Oberflächenreiz der amüsanten One-Night-Stand-Geplänkel zu einer Erzählung über problematische Lebensprägungen.
"Daniel", Bayerischer Poeten- & Belletristik-Verlag Reichertshofen, 9 Euro